Trickkiste Seite 91
Die Pleuelbuchse gangbar machen
Die Motoren hatten bis zum
1700er Modell noch keine Pleuel Lagerbuchse, das Pleuel war mit Messing/ Bronzebuchsen ausgestattet (Pfeile 1 und 2), da noch kein Lager vorhanden war.
Das enthaltene Öl in der Mischung gelangte zum Sitz durch die Bohrungen (unteren Pfeile) in der Pleuelstange und sorgte für genügend Schmierung.
Diese Motoren wurden mit einem
Mischungsverhältnis von 1:25 betrieben, durch den späteren Pleuellager Einsatz wurde das Mischungsvehältnis auf 1:50 reduziert.
Bei manchen Motoren sitzt die Pleuelbuchse passgenau auf dem Kurbelwellenzapfen und ist frei beweglich, bei anderen hingegen, sitzt sie so fest, dass sie sich nicht drehen bzw. entfernen lässt.
Das Problem, es kommt keine Schmierung im inneren der Buchse zustande, also zwischen Buchse und Sitz ist es furz trocken.
Einige sind der Meinung, dass das nicht relevant ist, da das
Pleuellager ja geschmiert wird und nichts passieren kann.
Falls die Buchse sich mithilfe einer Zange nicht bewegen/ entfernen lässt, sollte sie behutsam erhitzt werden z. B. mit einem Gas/ Bunsenbrenner, sodass sie sich ausdehnt, dann müsste sie sich entfernen lassen.
Es ist wie bei einem zu eng sitzenden
Kolbenbolzen, das kann nämlich zum Kolbenfresser führen, wenn das obere Pleuellager defekt ist.
Und genau so verhält es sich im falle eines unteren Lagerschaden, das unter anderem durch den Einbau minderwertigem Material hervorgerufen wird, bzw. die original Lager während einer früheren Motorinstandsetzung nicht durch
neue ersetzt wurden.
Daraus kann sich sehr schnell ein kapitaler Motorschaden entwickeln (alles schon gesehen).
Um dem vorzubeugen, wird der Zapfen rundum mit festem 80er doppelt gefaltetem Leinenschleifpapier etwas ab/ blank geschliffen, bis die Buchse sich ohne großen Widerstand auf ihrem Sitz einführen lässt.
Das Buchseninnere mit etwas Zweitakt Öl befüllen.
Und auf dem Sitz platzieren.
Im Falle eines Lagerschadens ist die Sache ab jetzt nur noch halb so schlimm.
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