Trickkiste Seite 150: Bericht über das Zündspulen Testgerät (Solénotest)
Auf diese Seite berichte ich über meine Erfahrungen mit dem Zündspulen-Testgerät (Solénotest).
Erkenntnisse und Vorteile des Testgerätes
Was verrät der Solénotest über den Zustand einer Zündspule?
Der Solénotest zeigt bei der Prüfung von Solex-Zündspulen drei eindeutig unterschiedliche Ergebnisse.
1. Spulen mit gleichmäßigem Funkenstrom
Diese Spulen erzeugen einen kontinuierlichen, stabilen Funken. Sie befinden sich in hervorragendem Zustand und sind uneingeschränkt einsatzfähig. Gute Nachricht!
2. Spulen mit unregelmäßigem Funkenbild
Spulen mit unregelmäßigem Funkenstrom sind für einen zuverlässigen Betrieb ungeeignet. Sie können dazu führen, dass der Motor schlecht anspringt oder nur kraftlos und „asthmatisch“ läuft.
Wie stark sich das bemerkbar macht, hängt sowohl vom Grad der Alterung der Spule als auch vom Zustand der restlichen Zündanlage ab.
3. Spulen ohne Funkenbildung
Liefert die Spule am Funkenstrecken-Ausgang des Solénotest keinerlei Funken, gilt sie als endgültig defekt. Eine zuverlässige Nutzung in einer Solex-Zündung ist nicht mehr möglich. Ruhe in Frieden…
Wegwerfen oder weiterverwenden?
Viele VéloSolexe laufen seit Jahren mit Zündspulen, die nie getestet wurden. Deshalb stellt sich die Frage, ob solche „launischen“ Spulen sofort entsorgt werden müssen, wenn der Motor scheinbar noch akzeptabel funktioniert.
Der doppelte Effekt des Solénotest
Fahrer, die mit einem etwas trägen VéloSolex leben können, profitieren: Häufig liegt die Ursache der schwachen Leistung nicht bei Zylinder, Kolben, Benzinpumpe oder Unterbrecher, sondern bei der Zündspule.
Solange eine schwache Spule verbaut ist, bleiben Beschleunigung und Drehmoment – besonders am Berg – deutlich eingeschränkt. Teure Neuteile bringen dann kaum einen messbaren Vorteil.
Die Fakten!
Die Zündspulen funktionieren bei niedriger Drehzahl (Start nach etwa 1 Meter) einwandfrei und halten auch bis etwa 30 km/h noch durch, da die Magnetisierungszeiten ausreichend lang sind. Der Solénotest prüft sie jedoch unter leicht höheren Bedingungen, entsprechend einer Geschwindigkeit von über 35 km/h (theoretische Höchstgeschwindigkeit des Solex) – eine Belastung, die diese Spulen nicht mehr verkraften. Der Grund dafür ist die zu kurz gewordene Magnetisierungszeit, bedingt durch ihre gealterten elektrischen Eigenschaften. Diese „launischen“ Zündspulen liefern also bis 30 km/h noch zufriedenstellende Ergebnisse, begrenzen jedoch die erreichbare Höchstgeschwindigkeit, indem sie oberhalb dieser Geschwindigkeit die Zündfunken aussetzen lassen.
Beurteilung
Der Solénotest liefert hier eine klare Entscheidungshilfe. Wer die Originalleistung seines Solex wiederherstellen möchte, erhält eine verlässliche Aussage über den Zustand der Zündspule. Daher meine Empfehlung: Das Gerät sollte in der Werkstatt nicht fehlen! Erhältlich bei Bernique IGS / Institut Gériatrique des Solex (Zurzeit leider nicht lieferbar)!
Ich hoffe, dieser Bericht war hilfreich!

